Wir orientieren uns an der Pädagogik Emmi Piklers, die uns zeitgemäß erscheint und der Betreuungsintensität von 10 Stunden am Tag am Besten Rechnung trägt.

Piklers Bild vom Kind entspricht unserem Bild vom Kind als aktiver Gestalter seiner Entwicklung und Bildung, wie es von der Säugling- und Hirnforschung gezeichnet wird.
Emmi Pikler prägte den Begriff "beziehungsvolle Pflege". Sie ging davon aus, dass die Pflegesituationen so gestaltet sein sollten, dass in dieser Zeit intensive Nähe und Interaktion zwischen Kind und ErzieherIn möglich ist. Ein Kind, das so mehrmals täglich intensive Beziehungszeit erlebt, ist "emotional satt" und in der Lage Zeiten mit weniger Zuwendung besser zu überstehen.
Die Fachkräfte sind sich bewusst, dass die Pflegesituationen eine Schlüsselsituation sind und gestalten diese Zeiten bewusst als Bindungszeit.

Eine weitere Säule der Piklerpädagogik, die freie Bewegungsentwicklung, setzen wir im Alltag ebenfalls um. Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es grade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbstständiges Experimentieren etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird (Emmi Pikler). Die Fachkräfte in unseren Einrichtungen greifen so wenig wie möglich in motorische Aktivitäten der Kinder ein und akzeptieren die Wege der Kinder. Sie sind da, unterstützen durch ihre Präsenz und greifen ein, wenn ein Kind in einer unlösbaren Situation ist und natürlich, wenn sich Kinder in Gefahr begeben.

Die Bedeutung des freien Spiels wird von Pikler ebenfalls sehr hoch bewertet. Konzentrierte, ausdauernde und begeisterte Auseinandersetzung mit Materialien oder Themen legen die Grundlage für ein ganzes Leben. Genau diese Haltung haben Kinder beim "Versunken Sein" in ein Spiel.
Die ErzieherInnen sorgen für genügend freie Zeit und achten die selbst gewählten Aufgaben der Kinder.